Sekundärmaßnahmen

Feinstaubabscheider bei Holzheizungen

Holzheizungen sind für einen beträchtlichen Anteil der Emissionen von Feinstaub und weiteren Schadstoffen verantwortlich.

Vor allem bei manuell bedienten Stückholzheizungen treten tendenziell häufiger Betriebszustände auf, welche besonders hohe Emissionen durch unvollständige Verbrennung zur Folge haben (Schadstoffe durch falsches Heizen). Die wirkungsvollsten Maßnahmen zur Vermeidung hoher Emissionen sind unter Richtig heizen beschrieben. Der Einbau von Feinstaubabscheidern kann zusätzlich zur Verminderung der Emissionen und damit zur Verbesserung der Luftqualität beitragen.

Technische Maßnahmen – Feinstaubabscheider

Es kann zwischen zwei Arten von Feinstaubabscheidern unterschieden werden:

Elektrostatische Abscheider

Elektrostatische Abscheider sind Partikelabscheider, die auf dem elektrostatischen Prinzip beruhen. Im Abgasrohr wird eine Hochspannung erzeugt, dadurch der Abgasstrom ionisiert und die Feinstaubpartikel an der Innenwand des Abgasrohres angelagert.

Bei elektrostatischen Abscheidern stehen die hohe Abscheideleistung, die Temperaturbeständigkeit und die geringen Betriebskosten im Vordergrund. Die Voraussetzung bei elektrostatischen Abscheidern ist ein Stromanschluss. Nachteile sind die mögliche Geräuschentwicklung durch elektrostatisches Knistern und hohe Investitionskosten.

Filternde Abscheider (Gewebefilter) 

Bei filternden Abscheidern trifft das staubbeladene Gas auf eine durchlässige poröse Filterschicht (bestehend aus mehreren Kammern mit Filterschläuchen), die den Staub zurückhält und den Gasstrom durchlässt. Die Staubpartikel lagern sich außen am Filtermaterial an und bilden einen sogenannten Filterkuchen, der dann selbst als hocheffizienter Abscheider wirkt.

Filternde Abscheider haben die höchste Abscheideleistung und geringere Investitionskosten, müssen jedoch regelmäßig getauscht werden.

Abscheidegrad

Ein Maß für die Qualität des Entstaubungsverfahrens ist der Abscheidegrad, welcher zwischen 50 % und 90 % liegen kann. Um einen hohen Abscheidegrad über die gesamte Betriebszeit der Heizungsanlage zu erreichen, sind ein optimaler Betrieb der Feuerung und der Einsatz geeigneter Brennstoffe eine wichtige Voraussetzung. Schlecht funktionierende oder mit falschem Brennstoff betriebene Kleinfeuerungsanlagen (nasser Brennstoff, zu tiefe Brennraumtemperaturen, etc.) können nicht mit einem Feinstaubabscheider "saniert" werden.

Wartung und Reinigungsarbeiten

Eine sachgemäße und regelmäßige Reinigung ist zentral für die Wirksamkeit der Feinstaubabscheider.

Im Rahmen der Kehrarbeiten wird die Staubschicht, die sich bei elektrostatischen Staubabscheidern im Rohr anlagert, vom Rauchfangkehrer beseitigt. Erfahrungen haben gezeigt, dass - abhängig von der Menge an verfeuertem Brennstoff - ein bis zwei zusätzliche Kehrtermine empfehlenswert sind.

Bei Gewebefiltern erfolgt die Abreinigung meist durch Drucklufteindüsung in die Schläuche, wodurch die Staubschicht abgelöst und nach unten in einen Auffangtrichter fällt und entleert wird.

Kosten

Die Kosten für einen elektrostatischen Abscheider liegen bei rund 1.500 EUR (ohne Montage).

Die Kosten für einen Feinstaubfilter für Kaminöfen starten in der Regel bei ca. 300 EUR, müssen jedoch - abhängig vom Betrieb des Ofens - ungefähr alle 5 Jahre getauscht werden. Die Kosten für einen Gewebefilter werden von Faktoren, wie dem Volumenstrom sowie der Rohgaszusammensetzung und -temperatur bestimmt, woraus sich die Art, Standzeit und Abreinigung des Filtermediums sowie die Konstruktion des Filters ergeben.

Fazit

Primärmaßnahmen zur Erzielung einer vollständigen Verbrennung (Optimierung von Feuerung, Ventilator und Regelung, der Einsatz geeigneter Brennstoffe und ein optimaler Betrieb der Feuerung) sind die wichtigsten und effizientesten Maßnahmen. Der Einsatz von Feinstaubabscheidern ist mit höheren Kosten und einem höheren Wartungsaufwand verbunden, führt dafür aber zu einer weiteren Verminderung der Emissionen. Unter bestimmten Umständen (hohe Belastung der Luft, keine Möglichkeit des Umstieges auf andere Heizungssysteme) ist deren Einbau zu empfehlen.